Jeder Schritt war gefährlich. Hätte man den Lärm der Stadt stumm schalten können, hätte man das Aufatmen der Passanten gehört, wenn sie es wieder mal über die Straße, zum Zug, über diverse Türschwellen, nach Hause geschafft hatten. Das Glatteis schweißte sie zusammen, das Schlingern der Arme, /huch/ und /oh/, man sah und hörte sich. Es störte nicht, im Gegenteil; man hatte zusammen eine Gefahr zu überstehen.
Verstehst Du?

die erste retrospektive. deichtorhallen hamburg.
bis 21.02.2010

Die Lampen spiegeln sich auf dem Linoleumboden wider; jede zweite ist aus oder kaputt. Es sieht schön aus, irgendwie;
ich habe eine Leidenschaft für Plastik.
Seit Tagen sitze ich in Fluren, manche sind mit Teppichboden ausgelegt, vielleicht lässt das Studentinnen mit Absatzschuhen glaubwürdiger erscheinen.
Aus dem Nachbarflur hallt ein Lachen zu uns in die Stille.
Türen gehen auf und zu und müssten mal wieder geölt werden, der Aufzug läutet. Man sollte einen Fotoapparat in vollen Aufzügen installieren und die Gesichter der Leute festhalten, die zusteigen wollen, aber nicht können, wenn die Türe sich öffnet.
Ich hoffe vor 18 Uhr zuhause zu sein, dem Jungen auf dem Stuhl gegenüber knurrt der Magen. Eine Tastatur klackert.
Ich wünschte mir das Klackern einer Schreibmaschine.